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Am Zeppelinpark 27           
Berlin Spandau StaakenAm Zeppelinpark 27 Berlin Spandau Staaken

Das ist der Zeppelin-Tower bzw. Flugaufsicht. Er steht am Rande von Berlin, der Stadt die niemals schläft.

Er wurde ca. 1920/25 erbaut.

Kontaktieren Sie mich doch per E-Mail unter info@zeppelin-tower.de.

 

 

Am 9. Juli 1915 erwarb die Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Staaken ein Gelände, um gemäß einer Anordnung des Kriegsministeriums Luftschiffe mit militärischer Ausrichtung herstellen zu können. Zwar verfügte man bereits über ähnliche Gelände in Friedrichshafen, Potsdam und Gotha, doch reichten diese Werke nicht aus, um den Bedarf des Militärs decken zu können. So verließ dann am 9. November 1916 das erste Luftschiff die Staakener Werft. Insgesamt wurden in Staaken bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 12 Zeppeline gebaut.

Der am 11. November 1918 unterzeichnete Friedensvertrag erlaubte Deutschland jedoch keine weitere Produktion von Luftschiffen und Flugzeugen wodurch die Produktion in Staaken eingestellt wurde. Doch auch für zivile Zwecke wurde das zwischenzeitlich zum Flugplatz ausgebaute Areal genutzt.

Ab dem 20. August 1919 wurde zwischen Friedrichshafen und Berlin-Staaken mit LZ 120 ein Zeppelin-Linienverkehr eingerichtet, wobei für die Bewältigung der 600 Kilometer Entfernung sechs Stunden benötigt wurden und 20 Passagiere mitfliegen konnten. Nach nur 103 Fahrten wurde die Verbindung bereits am 5. Dezember 1919 wieder eingestellt.

Am 27. Dezember 1922 nahm man mit Flugzeugen den Liniendienst mit London auf, jedoch erwies sich der Zentralflughafen Berlin-Tempelhof schon bald als verkehrstechnisch günstiger gelegen. Nur vereinzelt wurde der Flugplatz Staaken für Landungen von Zeppelinen, die nunmehr den Atlantikverkehr bedienten, genutzt.

Zum Bau des Gebäudes der Flugaufsicht (Zeppelin Tower): Dieser wurde nicht von der Zeppelin-Luftschiffbau (dem Eigner des Platzes) errichtet, sondern entstand 1920/25 zusammen mit der Siedlung Neu-Jerusalem für die vom Reichsverkehrsministerium und dem Deutschen Aero-Lloyd initiierte Deutsche Verkehrsfliegerschule.

Für einen Teil des monumentalen Stummfilms Metropolis den Fritz Lang in den Jahren 1925 bis 1926 drehte wurden die Ateliers in der Luftschiffhalle der bereits 1923 neugegründeten Großfilmwerke Staaken AG genutzt. Nebenbei der erste Film der ins Weltdokumentenerbe der Unesco aufgenommen wurde. 1929 wurde das Gelände an die Stadt Berlin verkauft, dennoch wurde es weiterhin für die Luftfahrt genutzt. So absolvierte die Lufthansa vor allem Trainingsflüge und nutzte die Hallen für Wartungsarbeiten.

1930 und 1932 wurden in Staaken die "ChallangeLuftfahrtwettbewerbe" ausgetragen, da der deutsche Flieger Fritz Morzik die Challenge 1929 und 1930 gewonnen hatte.

 

Auf der Südseite des Flughafens befanden sich einige Flugschulen (u.a. die Flugschule Bornemann in der z.b. Marga von Etzdorf Ihren Flugschein gemacht hat).

Hanna Reitsch erwarb 1932 den Segel- und den Motorflugschein auf dem Flugplatz Staaken. Die 1,50m Frau stellte viele Weltrekorde in der Fliegerei auf.

Elly Beinhorn bewarb sich gleichfalls bei der Deutschen Luftfahrt GmbH in Staaken und wurde angenommen. Die 2000 Mark Ausbildungsgebühren bezahlte sie von ihren Ersparnissen und trat gegen den Widerstand ihrer Eltern die Ausbildung an. Sie verließ mit 21 Jahren ihr Elternhaus und zog in ein Zimmer in Spandau. Der Flugunterricht fand auf dem Flugplatz Staaken statt. Ihr Fluglehrer war Otto Thomson, der auch Hanna Reitsch und Wernher von Braun unterrichtete.

 

Während der Olympischen Sommerspiele 1936 wurde Segelfliegen als Demonstrationssportart in das Programm aufgenommen. Die dazu durchgeführten Wettbewerbe wurden vom Flugplatz Staaken aus gestartet.

Am 10. August 1938 flog die Fw 200 V1 "Condor"  nonstop die 6371 Kilometer lange Strecke von Berlin-Staaken zum Floyd Bennett Field in New York in 24 Stunden, 56 Minuten und 12 Sekunden (dies entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 255,499 km/h).

Zuweilen wurden in Staaken auch Staatsgäste empfangen, wie beispielsweise am 16. August 1938, als der Chef der französischen Luftwaffe Joseph Vuillemin durch den Luftfahrtminister Hermann Göring begrüßt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel durch ein Gebietstausch zwischen Rußland und England der Flugplatz an die Russen, die Engländer bekammen dafür Gatow.

Das Gelände wurde nach Ende des zweiten Weltkriegs zur Ansiedlung anderer Industriezweige genutzt, nach der Wiedervereinigung fand man einen Großinvestor zur Einrichtung eines Gewerbeparks. Das Gebiet der früheren DDR wurde inklusive Flugplatz wieder nach Berlin eingemeindet.

Bis Juni 2017 war die Hansteen Holdings PLC die Eigentümmerin des Zeppelin Gewerbeparks.

Von dieser erwarb Georg Dessin den Zeppelin-Tower (Flugaufsicht) mit ca.880 qm Land im Dezember 2013 und versucht seit dem dieses denkmalgeschützte, historisch wertvolle Gebäude vor dem Verfall zu bewahren.